>>146896
es gibt auch nicht viel zu lesen, im Deutschen. Zum einen hast du die Klassiker die man in Russland (bis auf die Blechtrommel) kennt und zum anderen liest man grad sehr viel Pornographie, wie, etwa, die 'Feuchtgebiete'. Was die Jugend grad am meisten mag ist 'Herr Lehmann', eine Säufer-Apologie während 'die Unendliche Geschichte' und 'die Stadt der Träumenden Bücher' von jedem Bildungspärchen dem Kinde aufgedrungen werden. G.C. Lichtenberg ist, grob, so ähnlich wie Daniel Charms. Es gibt auch einen, obschon verpönten, doch recht großen Kasten an patriotischer Literatur aus der grauen (und braunen) Vergangenheit. Als Russe gibt es da recht viel zum Lachen da man alldie Themen doch bereits aus dem Sowjetpatriotismus recht gut kennt. Hier sind die Klassiker der 'Kampf als Inneres Erlebnis' und die 'Gespensterdivision'. Schopi, Rilke und Nietzsche kennst du so und so; da bleibt nur zu raten beim letzteren vom Wille zur Macht die Pfoten zu lassen und beim ersteren vielleicht erstmal die Parerga und Paralipomena anzuschauen, da kurz. Der Lieblingsphilosophen zum zitieren, allem vorran, Adorno und Heidegger. Heidegger war Nazi, bei ihm hat aber Sartre alles abgeschrieben; Adorno ist eher linkisch aber auch konservativ wodurch er mir, als einem Russen, dem Sowjetmarxismus zu nahe trat. Weitere linke denker, die nmM für Russland gerade aktuell sein könnten, sind Marcuse und Wilhelm Reich. Denker die für die gedanken und nicht für die Phrasen gerade geliebt werden sind Niklas Luhmann und Habermas.